Gestern las ich
diesen bezaubernden Artikel
und musste erstaunt feststellen, dass mein Sohn - damals, als er noch klein war - fast die gleichen Verhaltensmuster aufwies.
Auch bei ihm musste zuerst das Kuscheltier im Auto angeschnallt werden, das war megawichtig, wie so viele Dinge, die man als Mutter einfach nicht so wichtig nimmt.. Er war (und ist heute noch) sehr penibel mit seinen Kuscheltieren und seiner Kleidung. Die Kuscheltiere saßen immer in Reih und Glied auf dem Bett- wohlgeordnet- und niemand durfte eins anfassen - die Schwester schon gar nicht. Da gab es öfter Tränen, weil sich die Schwester eben diesen Spaß machte und die Plüschtiere herumschleppte. Da konnte er sich furchtbar aufregen und war kaum zu beruhigen.
Ebenso war es mit den Klamotten.
Das Hütchen musste sitzen und es musste ihm gefallen, sonst setzte er es nicht auf.
Ich konnte nie irgendein Hütchen aus dem Schrank kramen- nein, es musste dieses Bestimmte sein. Bei der Jacke wurden alle Knöpfe geschlossen, einfach mal drüberziehen und die Jacke auflassen- ging gar nicht, auch nicht, wenn es mal eilte.
Auch ich habe öfter gesagt " nun mach schon" oder " deswegen kommen wir zu spät ". Ich habe einfach übersehen, dass er auf eben diese Sachen großen Wert legt. In Stresssituationen hat mich diese "Erbsenzählerei" manchmal genervt, aber meistens hatte ich die Zeit, geduldig zu sein und abzuwarten bis er fertig war.
Seine große Liebe zu kleinen Tieren war auch so ein Thema bei uns. Jeder kleine Käfer oder Schnecke, oder Kellerassel, oder, oder wurde ausgiebig bestaunt und beobachtet. Mitten auf dem Gehweg blieb er stehen, hockte sich hin und guckte- minutenlang.
Wollte ich zum Weitergehen animieren, musste das Tierchen erst ins Gras gesetzt werden. Ganz schlimm wurde es, wenn jemand aus Versehen auf so ein Tierchen draufgetreten ist. Da konnte der Sohn so herzzerreißend weinen- in diesem Moment ist für den kleinen Kerl die Welt schier untergegangen.
Im Sandkasten wurden zuerst alle Tiere, welche da kreuchten und fleuchten, eingesammelt und ganz behutsam an den Rand gesetzt.
Gewisse Eigenarten hat der Sohn beibehalten- die Sache mit den Kuscheltieren und der Kleidung- das wird wohl nie vergehen. Tiere liebt er heute genauso innig- die Ameisen auf dem Gehweg sind aber nicht mehr ganz so wichtig.
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